Buchrezension: Die 5 Sprachen der Liebe von Chapman

Das Werk des US-Amerikaners ist in seiner Erstauflage 1992 erschienen und trägt den Untertitel „Wie Kommunikation in der Partnerschaft gelingt“. In meiner Rezension gehe ich auf die Inhalte aus dem Buch im Detail ein, bevor ein abschließendes Urteil gefällt wird.

Inhalt

Buchrezension: Die 5 Sprachen der Liebe von Chapman

Diese Buchrezension handelt vom Buch „Die 5 Sprachen der Liebe“, das aus der Feder von Dr. Gary Demonte Chapman stammt. Das Werk des US-Amerikaners ist in seiner Erstauflage 1992 erschienen und trägt den Untertitel „Wie Kommunikation in der Partnerschaft gelingt“. In meiner Rezension gehe ich auf die Inhalte aus dem Buch im Detail ein, bevor ein abschließendes Urteil gefällt wird. Viel Spaß beim Lesen!

Die 5 Sprachen der Liebe: Der Autor

die 5 sprachen der Liebe

Das Buch „Die 5 Sprachen der Liebe“ ist über 30 Jahre alt – das Schriftstück des Autors Dr. Gary Demonte Chapman wurde in seiner ersten Auflage 1992 veröffentlicht. Viele meiner Klienten haben mich nach der Meinung zu diesem Buch gefragt, da sie es selbst bereits gelesen haben.

Bevor ich zum Inhalt des Buchs komme, möchte ich den Blick kurz auf den Autor richten. Wer ist er und welchen Hintergrund hat er? Dr. Gary Demonte Chapman wird am 10. Januar 1938 in North Carolina in den Vereinigten Staaten geboren. Er ist baptistischer Pastor, Seelsorger, Beziehungscoach, Sachbuchautor und studierter Anthropologe. Sein Werdegang beginnt in der Moody Bible School, anschließend zieht es ihn auf das Wheaton College, bevor er die Wake Forest University besucht.

Im Southwestern Baptist Theological Seminary macht er seinen Master für Religious Education und anschließend seinen Doktor für Philosophie. Durch sein Studium und seinen Beruf als Pastor ist es selbstverständlich, dass sich das christlich-biblische Menschenbild durch sein Buch „Die 5 Sprachen der Liebe“ zieht.

 

Die 5 Sprachen der Liebe: Der Inhalt

Blicken wir auf den Inhalt es Werks. Als Paartherapeut stolpere ich sofort über die Absätze, in denen der Mann als biologisch-trieborientiertes Wesen dargestellt ist. Nicht nur, da ich selbst ein Mann bin – aber auch – denke ich, dass so ein Menschenbild ganz grundsätzlich sehr veraltet ist.

Frauen wird das explizit nicht zuerkannt, was schade ist. Gerade in einer Partnerschaft ist es wichtig, dass eine freie Sexualität von beiden gelebt werden kann.

Weiter wird der Mensch als eine Art Fass dargestellt, das mit Liebe aufgefüllt werden muss, damit der Mensch funktioniert. Aus meiner Sicht ist damit eine Partnerschaft hoffnungslos überfordert. Wer sich nicht selbst lieben kann, wer keine Kraft hat, dem oder der anderen Liebe zu schenken, für den wird das so nicht funktionieren. Stell dir vor, du bist ein Fass ohne Boden, das die ganze Zeit gefüllt wird. Dein Partner oder deine Partnerin wird ständig füllen, füllen, füllen und damit früher oder später überfordert sein.

Ein weiterer Aspekt, den Chapman nennt und mit dem ich nicht übereinstimme, ist die extrem konservative Definition der Geschlechterrolle. Der Mann arbeitet, die Frau ist zu Hause. Es ist beim Lesen des Buches immer wieder wichtig zu berücksichtigen, dass es bereits rund 30 Jahre alt ist. Ebenfalls wichtig für den Hinterkopf: Der Autor ist baptistischer Pastor. Wer das beim Lesen nicht vor Augen hat, stolpert immer wieder über ein Menschenbild, das mir persönlich nicht gefällt.

Verstehe mich nicht falsch: Das Buch „Die 5 Sprachen der Liebe“ ist grundsätzlich ein gutes Buch. Es ist einfach geschrieben, enthält viele gute Beispiele und liest sich gut. Die genannten Mängel gibt es, sie sind aber nicht so gravierend, dass ich das Buch nicht trotzdem als gut bezeichnen würde.

Die fünf Sprachen der Liebe vorgestellt

Gehen wir näher auf die fünf Sprachen und Schritte der Liebe ein, die der Autor in seinem Buch vorstellt.

Der erste Schritt ist die Form der Sprache, wenn der oder die andere einen lobt und anerkennt. In diesem Kapitel beschreibt Chapman, wie wichtig es ihm ist, dass immer wieder miteinander geredet wird. Es sei wichtig, seinem Partner oder seiner Partnerin immer wieder Lob und Anerkennung auszusprechen, das sollte nie aufhören.

Er zeigt in diesem Part des Buchs wunderbare Beispiele, die praktisch umsetzbar sind. Das gesamte Werk ist so einfach geschrieben, dass du am Anfang gar nicht glaubst, dass diese Interventionen und Vorschläge helfen. Doch genau die Einfachheit des Buchs ist sein Erfolgsgeheimnis.

Im zweiten Teil geht es um die Zweisamkeit, um die Zeit nur für dich. Hier stoße ich allerdings auf ein Kernproblem des Buchs, eben diese Zweisamkeit. Diese ist für mich grundsätzlich wichtig. Der Autor verbindet Zweisamkeit mit ungeteilter Aufmerksamkeit – dem stimme ich zu. Habe ich beispielsweise mein Handy in der Hand, während ich meinen Partner oder meine Partnerin anschaue – das kann nicht funktionieren.

Der Teil des Buchs ist sehr wertvoll und funktioniert meinem Erachten nach auch sehr gut, wenn die Krise nicht zu groß ist. Doch wird sie größer und größer, wie soll dann diese Zweisamkeit ausgelebt werden? Dazu gibt es im Buch keinerlei Lösungsansätze – das ist die Schwäche, die ich vor einigen Zeilen angekündigt habe.

Der dritte Teil des Buchs handelt vom Schenken der Liebessprache, wenn der Partner diese Aufmerksamkeit braucht. Das ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Kapitel. Kleine Geschenke sind sehr wertvoll – es geht nicht um große Perlen oder teure Ketten. Es geht um Geschenke der Aufmerksamkeit. Kommt der Partner oder die Partnerin beispielsweise von der Arbeit nach Hause, ist es aufmerksam zu fragen, was erlebt wurde, wie es geht. Genau das ist die Aufmerksamkeit, die in jeder Partnerschaft da sein sollte. Der Autor gibt auch an dieser Stelle ein wunderbares und passendes Beispiel, das einfach dargestellt und umsetzbar ist.

Das vierte Kapitel dreht sich um die Hilfsbereitschaft in der Liebessprache. Dem oder der anderen zu helfen ist extrem wichtig, es sollte ein normaler Usus in jeder Partnerschaft sein.

Abschließend handelt das fünfte Kapitel von der Sprache der Zärtlichkeit. Es geht darum, dem Partner oder der Partnerin die Hand zu geben, mit ihm oder ihr in den Park zu gehen und seine oder ihre Hand zu halten. Es geht um Umarmungen und Küsschen beim Kommen und Gehen, beim Einschlafen. Viele denken, das ist einfach – meine persönliche Erfahrung zeigt, dass das bei andauernden Partnerschaften mit der Zeit immer weniger wird.

Mein Fazit: Ausgezeichnetes Buch mit kleinen Mängeln

Wie fällt das Fazit zum Buch „Die 5 Sprachen der Liebe“ aus? Meiner Meinung nach ist das Werk von Chapman ein ausgezeichnetes Buch mit kleineren Mängeln. Es eignet sich gut, um wieder etwas Bewegung in die Liebe zu bringen. Raus aus der Spirale, hin zu etwas Positivem.

Die Intention des Buches ist es nicht, konflikthafte Situationen neu einzustellen. Es ist viel eher Auftrag von Chapman, ein Verständnis für den anderen oder die andere zu erzeugen. Genau dafür ist das Buch mehr als passend.

 

Ich freue mich auf dein Feedback, wie du das Buch erlebt hast. Hast du außer dem Chapman-Buch ein anderes Lieblingsbuch, zu dem du gerne meine Meinung hören würdest? Oder gibt es ein Buch, das du gerne verschlingen, aber erst eine Rezension darüber lesen willst? Schreibe mir gerne in die Kommentare!

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