Erfahren Sie, wie Sie mit Hilfe der Paartherapie, eigene Verhaltensweisen erkennen, verstehen und ändern können.
Wie kann ich in meiner Ehe glücklich werden und bleiben – Onlinepaartherapie als Hilfe
Heute habe ich ein Thema Glück ausgesucht, das viele von uns beschäftigt: Glücklich sein in der Ehe.
Dazu stellen sich viele Fragen.
Wie kann ich auf Dauer glücklich sein?
Brauche ich bestimmte Voraussetzungen?
Wie kann kann ich mich in einer Ehe weiterentwickeln?
Nach meiner Einschätzung sollte eine Ehe dafür da sein, dass man sich miteinander, Seite an Seite, positiv entwickeln kann. Wie kann das also funktionieren? Als Erstes sollten Sie sich mit folgenden Gedanken beschäftigen: Welche Grundeinstellung habe ich zum Thema Ehe und was bringe ich mit in die Beziehung? Wenn ich davon ausgehe, dass ich mit meinem Verhalten aktiv die Beziehung beeinflussen kann, ist es ebenfalls wichtig darauf zu achten, wie meine Glaubenssätze mein eigenes Verhalten prägen und schlussendlich meinen Partner beeinflussen können. An der Reaktion meines Partners lässt sich viel erkennen. Es kann passieren, dass immer die gleichen Kritikpunkte auftauchen, dass sich sogar ein bestimmtes Thema manifestiert. Dann ist es hilfreich, wenn ich mich und meinen Standpunkt reflektiere und schaue, wo ich herkomme. Was prägt mich in meinem Verhalten? Und glauben sie mir: Glück kann man lernen.
Determinismus – ein Erklärungsmodell für Glück kann man lernen
In der Fachterminologie spricht man von Determinismus um, grob gesagt, die Annahme zu beschreiben, zukünftige Ereignisse und zukünftiges Verhalten seien durch Vorbestimmung festgelegt. Wir Menschen tendieren dazu, einen Grund für unser Verhalten zu suchen und zu finden, meist einen externen. Die Theorie des Determinismus soll Verhaltensweisen nicht „entschuldigen“, sondern lediglich ein Erklärungsmodell liefern. Es gibt vier Arten des Determinismus und die möchte ich Ihnen kurz vorstellen. Es kann Ihnen in Ihrer Entwicklung viel weiterhelfen, wenn Sie sich selber prüfen, Muster erkennen lernen, Verhaltensweisen anpassen und verändern. Sie können jederzeit alle diese Dinge ändern und dadurch viel mehr Glück und Liebe in Ihrer Ehe erleben.
1. Genetischer Determinismus – mit den Füßen kann man weglaufen!
Wenn wir von genetischem Determinismus sprechen, meinen wir unsere genetische Grundausstattung, das, was wir von Geburt an mitbekommen haben. Unsere Charakterzüge zum Beispiel: Sturheit, Melancholie-Affinität, Impulsivität etc. Ein anschaulicher Determinismus ist das bayerische „Mir san Mir“, wie er unter anderem von einem bayerischen Fußballverein propagiert wird. Wenn ich allein davon ausgehe, dass „ich halt so bin wie ich bin“ gilt, dann gibt es leider keinen Raum für Weiterentwicklung. Ich möchte Ihnen ganz klar sagen, dass das nicht der Fall ist. Sie haben immer, jederzeit, die Möglichkeit, sich zu verändern und weiterzuentwickeln, wirklich jederzeit. Das Leben ist lebenslanges Lernen: sie können intelligenter werden, wenn sie studieren, gefühlvoller, wenn sie gute Erfahrungen machen und kreativer, wenn Sie sich etwas zutrauen und einfach machen. Sie können sich in allem weiterentwickeln. Ihre „Grundausstattung“ haben Sie „geerbt“, aber von diesem Punkt aus ist noch so viel möglich!
In diesem Zusammenhang passt sehr schön ein afrikanisches Sprichwort.
„Wissen Sie, warum Kinder Füße bekommen?“ – Damit sie ihren Eltern weglaufen können!
Und genau darum geht es: nicht Ihre Großeltern, nicht Ihre Eltern beeinflussen Ihre Ehe. Sie selbst können ihre „Füße benutzen“ und Ihre Ehe beeinflussen. Indem Sie erkennen, wovon Sie sich lösen können. Dürfen. Sollten.
2. Psychischer Determinismus – alles hat eine Ursache
Dies bringt uns zum Terminus des psychischen Determinismus, der beschreibt, dass alle psychischen Gegebenheiten auf kausale Bedingungen zurückgeführt werden können. Sie können also sagen, „ja, das ist mein Charakter, das ist meine emotionale Prägung, das bin ich, da ich so erzogen wurde“. Wir haben ja bereits davon gesprochen, dass Sie zwar von einer Basis der genetischen Vorprogammierung starten, jedoch alles verändern können. Das Gleiche gilt für die emotionale Prägung. Nehmen Sie zum Beispiel Menschen, die in gewalttätigen Beziehungen aufgewachsen sind. Es ist sehr gut möglich, dass diese Menschen in ihrem Erwachsenenalter ganz andere Beziehungen führen, da sie für sich gelernt haben, dass sie, nur als Beispiel, ihren Partner nicht schlagen oder durch sexuellen Entzug „bestrafen“ wollen. Auch hier ist Weiterentwicklung natürlich möglich, wenn ich erkenne, welche dysfunktionalen Muster wo ihren Ursprung haben.
3. Umweltdeterminismus – ich und meine Umgebung, wer gibt den Ton an?
An dritter Stelle möchte ich auf den Umweltdeterminismus eingehen. Hierunter verstehen wir vor allem, wie äußere Bedingungen, zum Beispiel der sozioökonomische Status oder Rollenbilder , wechselseitig Verhalten beeinflussen können. Nach diesem Verständnis könnte ein Partner in einer konfliktreichen Beziehung den Grund für sein Verhalten in seiner ökonomischen Situation begründet sehen; zum Beispiel so: „Meine hohe Verschuldung nach dem Hauskauf ist Schuld, dass ich mich so verhalte; ich kann mit dem ganzen Schuldenstress gar nicht lieb zu meinem Partner sein; ich kann mir das eigentlich gar nicht leisten“. In dieser Situation gibt es natürlich Auswege; eine Möglichkeit wäre das Haus zu verkaufen. Es ist ja so, dass überhohe Schulden einen Menschen erdrücken können. Wir haben jedoch immer die Wahl und werden keinesfalls von unserer Umwelt „dominiert“.
Ein anderes Beispiel aus meiner Praxis geht ungefähr so: „Zuhause finde ich gar keine Attraktivität mehr; die neue Sekretärin aus der Buchhaltung ist viel attraktiver und behandelt mich sehr gut“… Auch hier heißt es also im Endeffekt: die Umwelt lässt mich so reagieren, dass ich zu Hause nichts mehr fühlen kann. Ich muss es an dieser Stelle allerdings so hart sagen: diese Erklärung, diese Entschuldigung ist sehr kleinlich und erstickt jede mögliche Weiterentwicklung im Keim. Natürlich können Arbeitskollegen sehr attraktiv und ein Seitensprung kann reizvoll sein. Der Preis dafür könnte jedoch immens sein… und willst du ihn zahlen?! Die Frage ist doch, was ist der „Vorteil“, den ich zuhause in meiner Beziehung habe? Die oftmals lange gemeinsame Entwicklung, den weiten Weg, den ich mit meinem Partner schon gegangen bin. Mit jedem neuen Partner bedeutet es, wieder von vorne zu beginnen und etwas Gemeinsames erst aufbauen zu müssen.
4. Reiz-Reaktion – die Natur in uns
Zu guter Letzt an vierter Stelle möchte ich ganz kurz auf das Reiz-Reaktionsvermögen eingehen, das Sie vielleicht aus der Schule kennen, Stichwort „Pawlowscher Hund“ und die dazugehörigen Experimente aus dem frühen 20. Jahrhundert. Dazu werde ich noch einen gesonderten Beitrag hier in meinem Blog bringen, da das Thema sehr umfangreich und wichtig für uns ist. Seit mindestens der Steinzeit sind wir in diesen primären Reizreaktionsmustern gefangen. Ein kurzer Exkurs: Wenn ich heute proaktiv eine Beziehung eingehen will, dann gibt es auf der anderen Seite immer auch das Reaktive, die Reizreaktion. Sie werden also von Gefühlen, den allgemeinen Umständen und Bedingungen oder Ihrer Umwelt in ihrem Verhalten beeinflusst, manchmal sogar getrieben. Ein kleines Beispiel dazu: „Heute morgen hat mich mein Mann schon wieder nicht geküsst und deswegen habe ich heute den ganzen Tag schlechte Laune. Genauso wie: heute ist schlechtes Wetter. Ich bin natürlich frei, mir den ganzen Tag zu vermiesen. Im Prinzip ist das aber verschwendete Zeit und Energie. Es würde mir gut tun, zu erkennen und zu erlernen, dass selbst dann, wenn mir etwas Negatives widerfährt, ich mir nicht den ganzen Tag versauen muss.
In meiner Praxis habe ich auch schon erlebt, dass es Paare gibt, die ihr Leben auf den emotionalen Schwächen ihres Partners aufbauen bzw. sich existentiell beeinträchtigen lassen. Hierzu ein Beispiel: ein Partner erzählt mir, dass das ganze Leben schief laufe, weil der andere Partner immer schnell aufbrausend und deswegen die Ehe nichts mehr wert sei. Natürlich kann es sein, dass ein Partner ein hitziges Gemüt hat, aber sich deswegen gleich das gemeinsame Leben schlecht machen lassen?! Ich würde raten, sich diesen Teil genau anzuschauen, einerseits das Aufbrausen und andererseits das sich-das-Leben-madig-machen eingehend zu analysieren und eine gute Lösung zu finden.
Fazit – wie will ich leben
Ich will heute proaktiv in einer Ehe leben, die von sorgfältig durchdachten Werten getragen wird.
Ich will nicht danach leben, dass mein Verhalten allein durch meine Vorbestimmung geprägt ist.
Ich mache mir folgende Glaubenssätze zu Eigen:
Mich kann niemand verletzen, wenn ich es nicht zulasse.
Was ich heute bin, bin ich auf Grund meiner gestrigen Entscheidung.
Jederzeit kann ich eine andere Wahl treffen.
In diesem Blog Artikel möchte ich Ihnen näher bringen, wie wichtig es ist, dass Sie
a) in einer Art Selbsterfahrung erkennen, woher kommt mein Verhalten, dass ich an den Tag lege – prüfen Sie doch bitte diese Determinismen. Sind Sie in diesen gefangen? Meiner Erfahrung nach können diese Annahmen, diese Determinismen, gut geändert werden sobald sie erkannt werden. Dieser blinde Fleck des nicht-Erkennens kann manchmal nur mit professioneller Hilfe erkannt werden, so wie wenn jemand mit einer Taschenlampe genau auf diesen blinden Fleck leuchtet und Ihnen zeigt, wo Sie bereits gefangen sind in Ihren „alten“ Gefühlen.
b) als zweiten Schritt aus diesen alten Gefühlen, die Sie erkannt haben, neue Wege ableiten.
Es kann sein, dass es ausreicht, dass Ihr Partner hierfür der/die Ansprechpartner/in Nummer 1 ist.
Es kann aber auch sein, dass Ihnen erst die Paartherapie ermöglicht, schnelle Erfolge zu erzielen, damit Sie aus Ihrer Befangenheit heraus in eine glückliche Ehe kommen.
Wie ist es bei Ihnen? Haben Sie sich selbst erkannt? Hatten sie ein Aha-Erlebnis oder haben Sie andere Impulse aus diesem Artikel empfangen können? Schreiben Sie mir doch bitte in Ihren Kommentaren. Ich freue mich, von Ihnen zu hören und werde alle Kommentare beantworten.
Q&A ´s die an mich gestellt wurden:
Was macht uns glücklich? Und wie kann man Glück messen?
Glück ist ein komplexes und subjektives Gefühl, das durch verschiedene Aspekte beeinflusst wird. Studien zeigen, dass sowohl genetische Faktoren als auch Lebensumstände und persönliche Einstellungen eine bedeutende Rolle spielen. So kann beispielsweise ein gutes soziales Umfeld, Gesundheit, ein erfüllender Job oder die Möglichkeit, sich kreativ auszudrücken, zur Glücksempfindung beitragen.
Die Messung von Glück ist allerdings eine Herausforderung. Psychologen verwenden oft Selbsteinschätzungs-Fragebögen, um das subjektive Wohlbefinden zu erfassen. Diese Methode hat jedoch ihre Grenzen, da sie stark von der individuellen Wahrnehmung und Ausdrucksweise abhängt. Eine andere Methode ist die Verwendung von Biomarkern, wie zum Beispiel das Hormon Serotonin, das oft mit Glück in Verbindung gebracht wird. Doch auch hier gibt es Einschränkungen, da Hormonspiegel von vielen Faktoren beeinflusst werden können.
Es gibt also keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, was uns glücklich macht oder wie man Glück messen kann. Beide Aspekte sind stark individuell und komplex.
Wie kann ich andere glücklich machen?
Die Wissenschaft des Glücks hat zahlreiche Methoden hervorgebracht, wie Sie andere glücklich machen können. Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Glück ein subjektives Gefühl ist und somit von Person zu Person variiert. Es gibt jedoch allgemeine Prinzipien, die dazu beitragen können, Glücksgefühle zu fördern.
Erstens: Geben ist besser als Nehmen. Forschungen zeigen, dass altruistisches Verhalten oft mit erhöhtem Wohlbefinden verbunden ist. Das Teilen von Zeit, Ressourcen oder einfach nur ein offenes Ohr kann das Glück anderer steigern.
Zweitens: Zeigen Sie Wertschätzung. Studien haben gezeigt, dass das Ausdrücken von Dankbarkeit positive Emotionen fördert. Ein einfaches „Danke“ oder eine notierte Anerkennung kann eine große Wirkung haben.
Drittens: Fördern Sie positive Beziehungen. Soziale Interaktionen sind ein Schlüsselfaktor für das Glück. Es ist wichtig, eine unterstützende Umgebung zu schaffen, in der sich Menschen verstanden und akzeptiert fühlen.
Letztlich ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass wahres Glück oft in der kleinen, alltäglichen Gesten liegt.
Vielen Dank. Ich freue mich, wenn Sie weitere meiner Artikel lesen. Bis zum nächsten Mal.
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