Was jeder Mann über Sexualität und sexuelle Probleme wissen will, Buchrezension
Die heutige Buchrezension dreht sich um das Buch „Was jeder Mann über Sexualität und sexuelle Probleme wissen will“, das von Dr. Steffen Fliegel und Co-Autor Dr. Andreas Veith verfasst wurde. Das 2010 erschiene Werk richtet sich rein an Männer und erscheint mit dem Untertitel „Ein Ratgeber für Männer und ihre Partnerinnen“. In meiner Rezension gehe ich auf die Inhalte aus dem Buch im Detail ein, bevor ein abschließendes Urteil gefällt wird. Viel Spaß beim Lesen!
Was jeder Mann über Sexualität und sexuelle Probleme wissen will: Die Autoren
Das Buch „Was jeder Mann über Sexualität und sexuelle Probleme wissen will“ erscheint als kleines Exemplar mit rund 90 Seiten und verspricht, dass du als Mann lernst, wie du eine befriedigende Sexualität findest.
Es gibt Übungen im Buch, eine Anleitung, wie gestörte oder belastende Sexualität wieder funktionieren kann und es geht über Verhütung bis hin zum Schutz von Infektionen.
Zu Beginn möchte ich den Blick auf den Autor werfen. In diesem Fall sind es sogar zwei Autoren: Das 2010 geschriebene und erschienene Buch ist eine Koproduktion von Dr. Steffen Fliegel und Dr. Andreas Veith. Zweiterer ist als Co-Autor genannt und Verhaltenstherapeut und Psychologe. Dem gleichen Beruf geht auch Fliegel als Hauptautor nach.
Was jeder Mann über Sexualität und sexuelle Probleme wissen will: Der Inhalt
Das kleine Büchlein enthält sieben Kapitel, die ich dir gerne vorstellen möchte. Das erste Kapitel handelt vom Versuch, was normal und was krank ist. Thematisch umreißt das Kapitel die Diagnose sexueller Störungen. Es geht darum, wie über Sex gesprochen wird – zudem geben die Autoren Tipps, wie damit begonnen werden kann, mit der Partnerin über Sex zu sprechen.
Biologieunterricht
Den zweiten Teil des Buchs würde ich als reinen Biologieunterricht bezeichnen. Wie sieht ein Penis aus? Wie funktioniert er? Wie läuft ein Orgasmus ab? Mit einigen Abbildungen, die allerdings nicht sehr aussagekräftig sind, wirkt das Kapitel sehr lehrbuchmäßig. Im weiteren Verlauf geht es um Störungen wie sexuelle Unlust oder frühzeitige Ejakulation – alles sehr steril und stereotypisch aus medizinischer Sicht.
Bewältigung sexueller Störungen
Das dritte Kapitel widmet sich anschließend um die Bewältigung sexueller Störungen. Das amerikanische Plissit-Modell dient als Methode, es wird mit einigen Wörtern erläutert. Die zweite Methode ist das Sensate-Focus-Programm. Dazu gibt es zwei Übungen, eine davon nennt sich „Penis und Scheide begrüßen sich“. Das ist grundsätzlich eine sehr gute Übung – im Buch ist sie aber zu kurz dargestellt und viel zu oberflächlich. Danach werden drei Übungen zur körperlichen und sexuellen Selbsterfahrung vorgestellt. Eine davon ist Beckenbodentraining, eine andere das Erkunden der eigenen Genitalien.
Sexualität im Alter
Im vierten, sehr kurzen Kapitel, geht es um die Sexualität im Alter. Dieser Abschnitt ist lediglich eineinhalb Seiten lang, bevor bereits das fünfte Kapitel beginnt. Darin werden organmedizinische Behandlungsverfahren vorgestellt. Es wird beispielsweise erklärt, was ein Penisring ist, wie eine Vakuumpumpe funktioniert und wie Schwellkörperimitate eingesetzt werden können. Etwas ausführlicher wird dann das Thema Viagra erklärt. Dieser Teil mit seinen Erklärungen ist übersichtlich und gut geschrieben.
Der vorletzte Teil des Buchs, das sechste Kapitel, setzt sich mit dem Thema Verhütung und dem Schutz vor Infektionen auseinander. Es handelt beispielsweise vom Coitus interruptus, dem bewussten Hinauszögern kurz vor dem Samenerguss. Das wird nur kurz erklärt und es ist glücklicherweise auch niedergeschrieben, dass bereits vor dem eigentlichen Samenerguss das sogenannte „Cowboytröpfchen“ kommen kann. Das bedeutet: Es tritt bereits Samenflüssigkeit aus, die zu einer Schwangerschaft führen kann. Dieses gesamte Kapitel ist ebenfalls sehr kurz und nur eine Seite lang.
Im letzten Kapitel des Buchs geht es um sexualtherapeutische Maßnahmen. Die Autoren erklären, wie eine Psychotherapie abläuft, welche Gedanken sich die Patienten vorher machen sollten, wie der richtige Therapeut gefunden wird und wie eine Psychotherapie beendet wird.
Mein Fazit: Ein steriles Buch ohne Tiefe
Das Fazit zum Buch „Was jeder Mann über Sexualität und sexuelle Probleme wissen will“ fällt eindeutig aus. Es ist sehr steril geschrieben. Klar ist, auf 90 Seiten kann kein Autor stark in die Tiefe gehen.
Ich frage mich dann jedoch: Wer soll dieses Buch lesen? Jugendliche finden alles aus dem Buch kostenlos im Internet in einer Sprache, die ihnen Spaß beim Lesen macht. Für den reifen Mann ist sicherlich einiges enthalten, das er nicht weiß. Allerdings werden die Themen lediglich angerissen und die Männer werden animiert, selbst etwas zu diesem Thema zu recherchieren.
Das Buch ist extrem steril und wissenschaftlich geschrieben – dadurch ist es inhaltlich vollkommen treffend und richtig und gibt einen Rundüberblick über die genannten sexuellen Themen. Es fehlt jedoch die Tiefe, auch wenn einige möglicherweise das Buch als guten „Starter“ empfinden.
Hast du außer diesem Buch noch ein anderes, zu dem du gerne meine Meinung hören würdest? Oder gibt es ein Buch, das du gerne verschlingen, aber erst eine Rezension darüber lesen willst? Schreibe mir gerne in die Kommentare!